Die Arbeitswelt in Deutschland verändert sich rasant. Homeoffice und Remote-Arbeit sind seit der Corona-Pandemie fester Bestandteil vieler Berufsfelder geworden. Laut Statistischem Bundesamt arbeiteten 2024 etwa 31 % der Erwerbstätigen zumindest teilweise remote.
2025 bringen neue gesetzliche Regelungen zusätzliche Klarheit über Rechte und Pflichten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.
Was versteht man unter Remote-Arbeit nach deutschem Recht 2025?
Remote-Arbeit (oder Homeoffice) beschreibt die regelmäßige oder vollständige Ausübung beruflicher Tätigkeiten außerhalb des Betriebsgeländes – typischerweise von zu Hause aus – unter Nutzung digitaler Technologien.
Wichtige Neuerungen 2025:
- Rechtsanspruch auf Homeoffice: Arbeitnehmer können unter bestimmten Voraussetzungen die Arbeit im Homeoffice verlangen (§ 111f BetrVG).
- Hybride Modelle werden stärker gefördert: z.B. 3 Tage Homeoffice, 2 Tage Büro.
- Arbeitsschutz bleibt zentral: Arbeitgeber müssen auch bei Remote-Arbeit für Sicherheit sorgen.
Rechte der Arbeitnehmer bei Remote-Arbeit
Arbeitnehmer im Homeoffice haben 2025 dieselben Rechte wie im Büro. Die wichtigsten Punkte:
Anspruch auf Arbeitsmittel
Der Arbeitgeber muss:
- notwendige technische Geräte (z.B. Laptop, Monitor, Diensthandy) bereitstellen,
- Kosten für Betriebsmittel wie Internet- oder Stromkosten anteilig erstatten,
- sichere IT-Umgebungen gewährleisten (z.B. VPN, Antivirenprogramme).
Datenschutz und Privatsphäre
- Daten der Arbeitnehmer müssen DSGVO-konform geschützt werden.
- Überwachung im Homeoffice ist nur unter strengen Bedingungen und mit Zustimmung zulässig.
Gleichbehandlung
Remote-Mitarbeiter dürfen nicht benachteiligt werden, z.B. bei Beförderungen oder Boni.
Pflichten der Arbeitgeber bei Remote-Arbeit
Das deutsche Arbeitsrecht verpflichtet Arbeitgeber, bestimmte Maßnahmen umzusetzen:
Schriftliche Vereinbarungen
Eine Homeoffice-Vereinbarung oder ein Ergänzungsvertrag zur bestehenden Anstellung muss folgendes regeln:
- Arbeitsort(e),
- Erreichbarkeitszeiten,
- Datenschutzmaßnahmen,
- Regelungen zur Kostenerstattung.
Erstattung von Kosten
Im Durchschnitt erstatten deutsche Arbeitgeber 2025 etwa 80 € pro Monat für Heimarbeitskosten (z.B. Internet, Strom).
Arbeitszeiterfassung
Arbeitgeber müssen nach dem neuen Urteil des Bundesarbeitsgerichts 2023 die Arbeitszeiten auch im Homeoffice genau dokumentieren.
Arbeitsschutz im Homeoffice
Der Arbeitgeber bleibt verantwortlich für:
- ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes,
- Unterweisungen zum Arbeitsschutz,
- Risikoanalysen (ggf. digital oder per Fragebogen).
Statistiken zur Remote-Arbeit in Deutschland 2025
Kennzahl | Wert 2025 |
---|---|
Anteil der Remote-Arbeitnehmer | 34 % |
Durchschnittliche Tage im Homeoffice/Monat | 11 Tage |
Durchschnittliche Kostenerstattung | 80 € |
Unternehmen mit Homeoffice-Richtlinie | 76 % |
Top-Branchen für Remote-Work | IT, Beratung, Bildung, Medien |
Quelle: Statistisches Bundesamt, ifo Institut, Bericht „Arbeitswelt 2025“
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einführung von Remote-Arbeit
1. Erstellung einer Homeoffice-Richtlinie
Definieren Sie klare Regeln für Remote-Arbeit: Arbeitszeiten, Datenschutz, Rückkehr ins Büro.
2. Ausstattung der Mitarbeiter
Stellen Sie notwendige Geräte bereit oder bieten Sie Zuschüsse für private Geräte an.
3. Kostenübernahme regeln
Legen Sie fest, welche Ausgaben erstattet werden und wie der Nachweis erbracht wird.
4. Arbeitszeiterfassung einführen
Nutzen Sie digitale Tools zur Zeiterfassung wie Clockify, Personio oder interne Systeme.
5. Schulung zu Arbeitssicherheit und Datenschutz
Führen Sie verpflichtende Schulungen durch und dokumentieren Sie die Teilnahme.
6. Regelmäßige Feedbackrunden etablieren
Mindestens einmal pro Quartal sollten Remote-Teams persönliche oder virtuelle Feedbackgespräche führen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Gibt es ein gesetzliches Recht auf Homeoffice in Deutschland 2025?
Teilweise ja: Arbeitnehmer können einen Antrag stellen, den der Arbeitgeber nur bei betrieblichen Gründen ablehnen darf.
Muss der Arbeitgeber die Heimarbeitskosten übernehmen?
Ja, mindestens anteilig – insbesondere bei dauerhafter Remote-Tätigkeit.
Dürfen Überstunden im Homeoffice verlangt werden?
Nur im Rahmen der gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit und mit Dokumentation.
Fazit
Remote-Arbeit ist in Deutschland 2025 endgültig zur Norm geworden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen ihre Rechte und Pflichten genau kennen, um Risiken zu vermeiden und die Vorteile flexibler Arbeit optimal zu nutzen. Die gesetzlichen Änderungen stärken die Position der Arbeitnehmer und verpflichten Arbeitgeber zu mehr Transparenz, Datenschutz und fairer Kostenübernahme.
Wer frühzeitig klare Vereinbarungen trifft und für eine ergonomische sowie sichere Arbeitsumgebung sorgt, schafft die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Distanz.
Nützliche Informationen

Remote-Arbeit in Deutschland 2025: Rechte der Arbeitnehmer und Pflichten der Arbeitgeber
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