Kündigungsschutz in Deutschland: So wehren Sie sich gegen eine Kündigung

Wie Sie sich vor einer Kündigung in Deutschland schützen: Rechte der Arbeitnehmer

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Kündigungsschutz in Deutschland: Was Sie wissen müssen

In Deutschland haben Arbeitnehmer starke Rechte, wenn es um den Kündigungsschutz geht. Das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) schützt viele Angestellte vor ungerechtfertigten Entlassungen. Besonders betroffen sind Betriebe mit mehr als 10 Mitarbeitern, in denen ein Arbeitnehmer länger als sechs Monate beschäftigt war (§ 1 KSchG).

Beispiel: Herr Müller arbeitet seit 2 Jahren in einem Unternehmen mit 15 Mitarbeitern. Sein Arbeitgeber kündigt ihm ohne Angabe von Gründen. In diesem Fall kann er sich auf das KSchG berufen und Kündigungsschutzklage einreichen.

Welche Kündigungsarten gibt es?

In Deutschland gibt es drei Hauptarten der Kündigung:

Kündigungsart Erklärung
Ordentliche Kündigung Fristgerechte Beendigung des Arbeitsverhältnisses unter Berücksichtigung gesetzlicher oder vertraglicher Kündigungsfristen.
Außerordentliche Kündigung Fristlose Kündigung aufgrund eines schwerwiegenden Fehlverhaltens (z. B. Diebstahl, Betrug, Gewalt).
Betriebsbedingte Kündigung Kündigung aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten oder Umstrukturierungen des Unternehmens.

Rechtlicher Hinweis: Der Arbeitgeber muss eine Kündigung immer schriftlich und mit Unterschrift ausstellen (§ 623 BGB). Eine mündliche Kündigung ist unwirksam!

Was tun, wenn Sie gekündigt werden?

Falls Sie eine Kündigung erhalten haben, gibt es folgende Schritte, um sich zu schützen:

1️⃣ Kündigung prüfen lassen: Lassen Sie die Kündigung von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht überprüfen. Oft sind Kündigungen formell oder inhaltlich fehlerhaft.
2️⃣ Kündigungsschutzklage einreichen: Sie haben drei Wochen Zeit, um eine Klage beim Arbeitsgericht einzureichen (§ 4 KSchG).
3️⃣ Abfindung verhandeln: Falls Sie nicht weiter beschäftigt werden möchten, können Sie eine Abfindung aushandeln. Diese beträgt oft 0,5 Monatsgehälter pro Beschäftigungsjahr.

Beispiel: Frau Schmidt wurde betriebsbedingt gekündigt. Ihr Anwalt stellt fest, dass die Sozialauswahl fehlerhaft war. Sie reicht eine Klage ein und erhält eine Abfindung von 12.000 €.

Besondere Schutzregelungen für bestimmte Gruppen

Einige Arbeitnehmer genießen besonderen Kündigungsschutz, darunter:

Schwangere und Mütter (§ 9 MuSchG)
Schwerbehinderte Personen (§ 168 SGB IX)
Betriebsratsmitglieder (§ 15 KSchG)
Mitarbeiter in Elternzeit (§ 18 BEEG)

Falls Sie zu einer dieser Gruppen gehören, ist eine Kündigung nur unter sehr strengen Bedingungen möglich.

Fazit: So schützen Sie sich am besten

🔹 Prüfen Sie Ihre Kündigung sorgfältig.
🔹 Handeln Sie schnell und reichen Sie ggf. Klage ein.
🔹 Lassen Sie sich von einem Fachanwalt beraten.
🔹 Nutzen Sie Ihren gesetzlichen Schutz (KSchG, BGB, SGB IX).

Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Kündigung rechtmäßig ist, sollten Sie sich an einen Fachanwalt für Arbeitsrecht wenden. Oft haben Arbeitnehmer bessere Chancen, als sie denken!

 

Haben Sie Fragen zum Kündigungsschutz? Kontaktieren Sie einen Anwalt in Ihrer Nähe!

Nützliche Informationen

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